АВТОР(Ы): (Блюменвитц Д.) (ред.), (Горниг Г. Х.) (ред.)
Rechtliche und politische Perspektiven deutscher Minderheiten und Volksgruppen
СЕРИЯ: Minderheitenschutz
ВЫХОДНЫЕ ДАННЫЕ: Köln: Verlag Wissenschaft und Politik, 1995
ФИЗИЧЕСКОЕ ОПИСАНИЕ: 163 Seiten
ЯЗЫК: немецкий
ISBN: 3-8046-8830-6
ИЗДАТЕЛЬСТВО: Verlag Wissenschaft und Politik
ТИП: Книга
БИБЛИОГРАФИЧЕСКОЕ ОПИСАНИЕ: Rechtliche und politische Perspektiven deutscher Minderheiten und Volksgruppen. Studiengruppe für Politik und Völkerrecht: Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht ; Band 14. / Dieter Blumenwitz, Gilbert Gornig - Köln: Verlag Wissenschaft und Politik, 1995 - 163 Seiten; 23 cm; ISBN 10: 3-8046-8830-6
Eine der größten Tragödien am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Flucht und Vertreibung von 15 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Diese Bevölkerungsverschiebung länderte von Grund auf die politische, wirtschaftliche und demo- graphische Landschaft Europas. Mehr als zwei Millionen Deutsche haben Flucht und Vertreibung nicht überlebt. Die Überlebenden kamen nach Mittel- und Westdeutschland und waren maßgeblich am Wiederaufbau Deutschlands beteiligt. Aber auch in anderen Teilen der Welt wurden Völker und Volksgruppen aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben. 50 Jahre nach diesen schrecklichen Ereignissen am Ende des Zweiten Weltkriegs finden in Europa wiederum Vertreibungen statt. Fragen der Haftung der Vertreiber, eines Rückkehrrechts und von Schadensersatzansprüchen werden also weiterhin Politiker und VölkerTrechtler beschäftigen. Nicht alle Deutschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa verließen aber ihr Zuhause. Deutsche in den Gebieten östlich von Oder und Neiße leben zwar heute in ihrer Heimat, nicht aber in ihrem Vaterland, da infolge des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat an andere Staaten verlorenging. Sie leben nun in ihrer Heimat als Angehörige einer Minderheit. Andere Deutsche lebten zwar stets in ihrer Heimat, nie aber in ihrem Vaterland, sie waren stets Angehörige einer Minderheit. Für beide Gruppen bestehen nach langer Zeit der Unterdrükkung Chancen auf volle Entfaltungsmöglichkeiten aufgrund der Bemühungen um den Ausbau eines effektiven Minderheitenschutzes. Die Osterweiterung der Europäischen Union und der NATO und eine neue europäische Ordnung wird sich bei rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Stabilität der osteuropäischen Staaten, zu der verantwortungsbewußte deutsche Außenpolitik beitragen kann, auch auf die deutschen Minderheiten auswirken.
Der vorliegende 14. Band der Staats- und völkerrechtlichen Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht enthält die schriftlichen Fassungen der Referate, die auf der Fachtagung der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht vom 8. bis 10. März 1995 in Bonn-Bad Godesberg gehalten wurden. Er widmet sich dem Recht auf die Heimat, den Fragen der Haftung für Vertreibungsverbrechen und Enteignungen und beschäftigt sich mit den Autonomierechten der Volksgruppen in Europa sowie dem Rahmenübereinkommen des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten. Das Verhältnis der christlichen Kirchen zum Volkstum und die Stellung des Heiligen Stuhles zu Minderheiten- und Volksgruppenfragen stehen im Mittelpunkt eines weiteren Beitrags. Die Herausforderungen für die Sicherheitspolitik in Europa, Probleme der Osterweiterung der Europäischen Union und der NATO, Deutschlands möglicher Beitrag zur Stabilisierung der europäischen Ordnung sowie die Notwendigkeit der Stabilität der osteuropäischen Staaten als Voraussetzung der Verwirklichung der neuen europäischen Ordnung sind Schwerpunkt der zweiten Sunz Hälfte des Bandes. Die Studiengruppe für Politik und Völkerrecht widmet diese Schrift ihrem langjährigen Mitglied Professor Dr. Felix Ermacora, der am 24. Februar 1995 in Wien verstorben ist.